Unsere Reise führt uns in den äußersten Nordosten Argentiniens. Und zu einem echten Highlight. Wir besichtigen die gigantischen Iguazú-Wasserfälle - und werden wirklich richtig nass! Was bei 35 Grad im Schatten aber auch nichts schlechtes ist.
Am Morgen erreichen wir nach einer langen Busfahrt endlich den kleinen Ort Puerto Iguazú im Dreiländereck zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay. Und schon beim Aussteigen aus dem Bus wird klar, dass sich hier alles nur um ein Thema dreht. Die nahegelegen Wasserfälle im Rio Paraná, dem Grenzfluss zwischen Brasilien und Argentinien locken jeden Tag tausende Touristen hierher und in die angrenzenden Orte in Brasilien und Paraguay. Und man sieht es vielleicht auf den Bildern: Das lohnt sich.
Am ersten Tag besichtigen wir den Nationalpark von der argentinische Seite, welcher nur eine kurze Fahrt von unserer Unterkunft entfernt ist. Der Eintritt ist etwas kompliziert, nach dem Schlange stehen am Schalter müssen wir erst eine kurze Strecke zu Fuß und dann noch etwas Zug fahren, bevor wir den eigentlichen Start der Wanderwege durch Nationalpark erreichen. Iguazú liegt im dichten tropischen Dschungel, daher ist das eine schweißtreibende aber auch hier schon faszinierende Angelegenheit. Fremdartige Vögel, riesige Libellen und farbenfrohe Schmetterlinge fliegen um uns herum und wer Glück hat kann in den Bäumen Kapuzineräffchen beim Klettern beobachten. Im Park gibt es sogar Jaguare und Pumas, diese halten sich aber wohl meist von den Wegen entfernt und schlafen tagsüber, daher sieht man sie als normaler Besucher sehr selten. Und dann irgendwann kommt der Moment, in dem man um die letzte Biegung läuft und zum ersten Mal die Wasserfälle sieht.
Und naja, ihr sehr es hoffentlich selbst, die Wasserfälle sind wirklich groß. Von diversen Wanderwegen aus und für die Mutigen per Boot kann man sie aus wirklich jedem Winkel betrachten. Aber das dauert! Insgesamt handelt es sich um ein System aus vielen einzelnen Wasserfällen und gerade auf der argentinischen Seite sind diese sehr ausgedehnt. Wer hier wirklich alles sehen will, sollte schon einige Stunden für den Park einplanen. Aber auch abseits der eigentlichen Hauptattraktion gibt es viel zu sehen, der Regenwald und die dort lebenden Tiere waren für uns nicht minder spannend.
Am nächsten Tag begeben wir uns auf die andere Seite der Wasserfälle um den Anblick auch von dort zu genießen. Der Grenzübertritt per Bus ist überraschend unproblematisch, aber vermutlich ist man hier an Touristen gewohnt, wir bekommen nicht mal einen Einreisestempel. Ganz allgemein gefällt uns diese Seite beiden etwas weniger - Sie ist aber auf jeden Fall auch ein Erlebnis, dass man nicht verpassen sollte! Während die argentinische Seite sehr naturbelassen ist, wähnt man sich hier stellenweise eher in einer Art Freizeitpark. Die Wanderwege sind nicht so ausgedehnt, dafür gibt es mehr Verkaufsstände und mehr kleine Nebenattraktionen, wie z.B. einen Vogelpark. Dafür erwarten ein aber vermutlich noch spektakulärere Ausblicke (der brasilianische Nationalpark liegt quasi in der Mitte der Wasserfälle und bietet daher ein beeindruckendes Panorama) und ein echtes Highlight zum Ende. Die größte und mächtigste der vielen Kaskaden, die Garganta del Diablo, auch Teufelsschlucht genannt, kann hier von einem Steg aus nächster Nähe besichtigt werden. Und dort ist so viel Gischt, dass man eigentlich auch direkt duschen gehen kann, es hat den gleichen Effekt. Der Anblick ist dafür genial und wenn die rauschenden Wassermassen um einen herum tosen und toben, vergisst man sowieso alles um einen herum.
Alles in allem wohl das beeindruckendste Stück Natur, dass ich bis jetzt sehen durfte. Aber unsere Reise ist ja noch lang und uns erwarten noch einige Highlights! Weiter geht es für uns in den äußersten Nordwesten Argentiniens, nach Jujuy, hinauf in die Anden und zu den Quechua-Ureinwohnern. Aber dazu mehr beim nächsten Eintrag.